《Sara aus dem Iran》 - 免费有声读物

Interkulturelle Hammer Interviews mit Frauen – Women in between cultures

„In Deutschland habe ich viele Mütter und viele Väter,“ sagt Sara in ihrer Lebenserzählung.

Die 50-jährige Frau aus dem Iran kommt 2015 mit ihren beiden Söhnen, sechzehn und dreizehn Jahre, nach Deutschland; zunächst nach Hamm/ Heessen; leben für einige Jahre in Versmold, kommen dann wieder zurück nach Hamm.

Sara kommt aus der Industriestadt Ahwaz im Süden des Landes, unweit vom Persischen Golf und der Grenze zum Irak. Wie die Mehrheit der Bevölkerung in der Stadt spricht auch Sara Arabisch und Persisch.

Vor ihrer zweiter Ehe verläuft Sara‘s Leben in sehr eingeschränkten Bahnen. Das Haus darf sie kaum verlassen. Die Mutter erledigt die Einkäufe für sie und ihre drei Schwestern. Ihren vier Brüdern steht die Stadt und Berufliche Tätigkeiten offen. Sara‘s Leben als Frau ist geprägt von Missachtung und Gewalt; viele Frauen im Iran teilen ihre Geschichte, erzählt sie. Selbst von der Mutter erfahren die Mädchen explizite Minderwertigkeit den Söhnen gegenüber.

Erst mit ihrer zweiten Ehe öffnet sich das Leben der Frau etwas. Sara holt den Schulabschluss bis zur 12. Klasse nach, macht Ausbildungen in einer Bäckerei, als Schneiderin und als Friseurin; und arbeitet viele Jahre in einem Frisiersalon.

Sara lernt den christlichen Glauben kennen; findet darin eine Art Zuflucht. Die Treffen mit einer christlichen Freundin werden immer gefährlicher für Sara. Die Polizei ist aufmerksam geworden; und die Freundin drängt Sara, das Land zu verlassen.

In wenigen Tagen packt sie, lässt alles zurück, auch ihren Mann und bricht mit den Söhnen in die Tärkei auf. Sie reisen mit Bus, Bahn und zu Fuss. Sara berichtet über schlimme Erlebnisse in Serbischer Polizeihaft; und ihre erstaunte Freude etwas später von Polizisten an der deutschen Grenze willkommen geheissen zu werden.

Der lange Weg des Ankommens der Familie führt auch über den Prozess der Familien-zusammenführung. Der Vater darf einreisen und stösst in Versmold zur Familie. Nun hat sie keine Angst mehr; nur viel Interesse…!“, fasst Sara ihre Erfahrung und Eindrucke in Deutschland zusammen. Die Familie entschliesst sich zurück nach Hamm zu ziehen, um in Ausbildung, Arbeit und Berufsaussichten weiter zu kommen. Sara‘s Traum ist es, ihre Backkunst beruflich zu verwirklichen.

Ein Interkultur Projekt von FUgE e.V. mit radio continental drift; gefördert durch KOMM-AN 2021

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