
《Privatisiert Ikea bald Hamburg Altona? Radiosendung FSK 93,0 Sa. 31.7.2010》 - 免费馆藏音频
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关于
Privatisiert Ikea bald Hamburg Altona?
Radiosendung FSK 93,0 Sa. 31.7.2010
mit:
Dodo Adden (Kulturschaffender, Frappant e.V.) | Skrollan Alwert (feuerloescher tv) | Benjamin Häger (Frappant e.V.) | Judith Haman (Blinzelbar im Frappant) | Tina und Maike (Initiative “Kein-Ikea-in Altona”) | Michael Sauer(Bezirksabgeordneter “Die Linke”) | Christoph Twickel (Initiativen “Einen Gang Zulegen + Not in our Name, Marke Hamburg”)
Moderation: Heiner Metzger
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Es war still geworden um den Plan von Ikea, ein Möbelhaus an der Großen Bergstraße in Altona anzusiedeln. Der geplante Abriß des Frappant Gebäudes wurde auf den Dezember 2010 verschoben. Am 27. Juli gab die Pressestelle des Senats nun bekannt: “Die Behörde für Stadtentwicklung (BSU) hat den Bauvorbescheid für die Ansiedlung von Ikea in Altona erteilt. Auf 21 Seiten ist dokumentiert, unter welchen Bedingungen und Auflagen das Vorhaben grundsätzlich genehmigt werden kann.” Über Inhalte, Vorgaben oder Auflagen schweigen sich beide Seiten aus. Die Kaufentscheidung des Konzerns für das Frappant Gebäude wird nun verhandelt, doch entweder werden die schon bekannten Baupläne realisierbar oder der Möbelkonzern wird seine Finger davon lassen. Ein Möbelhaus über die Grundstückgrenzen, 12 Stunden Öffnungszeiten, Midnightshopping und 982 Pkw-Stellplätze müssen sein. Nur wenige Wochen davor brachten die Bezirkspolitiker der regierenden CDU/GAL Koaltition ihre kreativen Einfälle ins Gespräch: der Fußgängertunnel vom Altonaer Bahnhof in die Große Bergstraße sollte an Ikea übergeben, eine “Ikeabus”linie eingerichtet und der Goetheplatz zur erweiterten Ikea Restaurant- und Einkaufszone umgestaltet werden. Doch der Bezirk Altona hat nichts mehr zu entscheiden. Das Genehmigungsverfahren zum Bau der Ikea Filiale wurde im Januar vom Hamburger Senat “evoziert”, er entscheidet seitdem über die Bauvorgaben. Im Juli wurde dann die Planung für die “Mitte-Altona”* evoziert, und wen wunderts, am 22. Juli stimmten die CDU/GAL Fraktionen in der Altonaer Bezirksversammlung für eine Übertragung der Zuständigkeit an die BSU für die nächsten 15 Jahre. Keine “soziale Erhaltungsordnung” wird es für das Gebiet Große Bergstraße/ Nobistor geben: “bei der Errichtung von zusätzlichem Wohnraum ist in ausreichendem Maße attraktiver Wohnraum für Haushalte mit mittlerem bis höherem Einkommen zu schaffen und die Sozialstruktur im Gebiet positiv zu verändern” (aus dem “Erneuerungskonzept” des Bezirksamts Altona). Die von den Gegnern der Ikeaansiedlung prognostizierten negativen Folgen: zuviel Verkehr, die Verdrängung von Haushalten mit niedrigeren Einkommen, ein selten häßlicher Gelber Klotz mit Rundumdieuhrshopping in einem Wohnquartier könnten bald Realität werden.
Der Bürgerentscheid im Januar hat ein Verstummen der öffentlichen Diskussion bewirkt, doch, ist jeder Widerstand, jegliche Kritik nun aussichtslos oder könnte sie Ikea gar vor einer großen Dummheit bewahren ? Die “Recht auf Stadt” Bewegung, wendet sie sich nun anderen Themen zu oder ist sie eher mit sich selbst beschäftigt ? In die Viktoriakaserne sind viele Frappantkünstler umgezogen, der Mietvertrag läuft bis April 2011 – und dann ?
* “Mitte-Altona” wird das gesamte bisherige Bahn-und Postgelände vom Altonaer Bahnhof bis über den Diebsteicher Bahnhof hinaus genannt.
more infos: keinikeainaltona.wordpress.com